Vielen Menschen ist ihre Gesundheit ein wichtiger Wert. Dabei verstehe ich unter Gesundheit nicht nur die Funktionsfähigkeit des Körpers, sondern ihr umfassender Ausdruck in einer Realisierung größtmöglichem Wohlbefindens und Leistungsfähigkeit.
In den weiteren Ausführungen soll gezeigt werden, dass Gesundheit neben Bewegung und Ernährung auch stark durch unseren psychosozialen Lebensstil geprägt wird, also was wir denken, fühlen und wie wir (innerlich und äußerlich) handeln.
Konkret wird das in der Folge exemplarisch an den Themen Stress, Resilienz, chronische Erkrankungen und Glück dargestellt.
Stress darf als "Volkskrankheit" bzw. Risikofaktor Nr. 1 angesehen werden, wenn neueste Schätzungen der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) von ca. 50% an stressbedingten Krankheitstagen ausgehen - ca. 8% der Arbeitnehmer leiden demnach an Dauerstress und 37% an regelmässiger Stressbelastung. Von Bedeutung dabei ist nicht nur die Arbeitsmenge und der Zeitdruck, sondern auch, ob der/die Arbeitnehmer/in die Ressourcen hat die Belastung zu bewältigen: mit Kontrollmöglichkeit und Anerkennung.
Dies spiegelt sich auch in der Burnoutdiskussion wider: da nicht alle Menschen unter Stresseindruck erkranken, stellt die Forschung drei mögliche Zusatzgründe zur Diskussion (z.B. Joachim Bauer "Das Gedächtnis des Körpers", 2002):
Dass alltägliche Belastungen nicht zu einem Verlust von Wohlbefinden etc. führt, ist auch Thema der sog. Resilienzforschung. Im Unterschied zu der Risikoforschung von früher geht es hier danach zu fragen, was hält gesund? Es lässt sich (auch durch Längsschnittuntersuchungen) wiederholt belegen, dass die Belastung allein nicht "krank macht", sondern es Faktoren gibt deren Vorhandensein eine "gute Entwicklung ohne weitere Beeinträchtigung" ermöglichen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen können in der Prävention eine besondere Stellung einnehmen.