Es darf wahrscheinlich davon ausgegangen werden, dass die Bedeutung des sog. Lebensstils für chronische Erkrankungen (früher Zivilisationserkrankungen genannt) bekannt ist:
ob erhöhter Blutdruck, Rückenschmerzen, Allergien, Diabetes, koronare Herzerkrankungen, Suchtverhalten und auch bestimmt Formen von Krebs sind mit durch die alltäglichen Entscheidungen beeinflusst - was wir essen, wie viel wir uns bewegen, welches Risikoverhalten wir zeigen (z.B. Konsumausmaß sog. Genussmittel wie Tabak, Alkohol od. Kaffee) und ob wir es verstehen den alltäglichen Belastungen ein ausreichendes Maß an Entspannung bzw. Erholung entgegen zu setzen.
Sigfried Meryn drückt das in seinem Buch "Wer gesund stirbt hat mehr vom Leben" (2009) so aus: die wenigsten Erkrankungen sind schicksalhaft, das gilt selbst für Infektionen, denen das Immunsystem einmal standhalten kann und einmal nicht; das körperliche Regulationssystem ist auch von innen beeinflusst, also von Gefühlen und Verhaltensweisen abhängig.
Jede Lebensstilveränderungen bedarf einer willentlichen und bewussten Anstrengung der Psyche - dies gilt besonders für jene Resilienzfaktoren, denen einen allgemeine Wirkung auf unsere Gesundheit zuerkannt wird:
Resilienz kann als das "Immunsystem der Seele" bezeichnet werden. Die diskutierten Faktoren sind zwar zum Teil sehr vielfältig - nähere Betrachtungen zeigen aber, dass sich die Konzepte überschneiden und Ähnlichkeiten aufweisen.
So kann z.B. der Selbstwert als ein Schutzfaktor angesehen werden, mit z.B. Selbstwirksamkeit (meint die Erwartung aus eigener Anstrengung einen Effekt erzielen zu können), soz. Anerkennung und "Selbstsorge" als den bereits genannten Bereichen sehr ähnliche Subfaktoren.
Oder das Kohärenzgefühl (Antonovsky) wird als das Vertrauen gesehen, dass die Welt bzw. das eigene Leben *verstehbar, *handhabbar und *sinnvoll ist.